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Montag, 23. November 2009

Nahtoderfahrungen


Seit Donnerstag wurden meine Tage von einer einzigen Frage bestimmt: Was zur Hölle ist mit meinem Computer los? Okay, er ist 7 Jahre alt, um genau zu sein 7 Jahre, 2 Tage und grob geschätzt 6 Stunden. (Vorausgesetzt man betrachtet den Zeitpunkt, zu dem er aus den kapitalistischen Klauen der Aldi-Supermarktkette in die weniger kapitalistischen Klauen meiner Mutter überging, als seine Geburtsstunde.) Ein paar kleinere Macken hatte er schon immer: Lampenfieber vorm Umzug nach Leipzig, Depressionen, die parallel zu meinen eigenen zu verlaufen schienen, aber am letzten Donnerstag hatte er genug.
Am Nachmittag funktionierte er noch wie eh und je, auch das Ausschalten wirkte in keinster Weise verdächtig...nach mehreren Stunden Kulissenbau im Proberaum diente mein kurzer Abstecher nachhause nur der Überprüfung meines Auktionserfolges oder Misserfolges, doch alles, was ich zu sehen bekam, war ein schwarzer Bildschirm mit Fehlermeldung. Der ortsansässige Informatiker (im Anschluss 'Robert' genannt) hatte selbstverständlich mehrere hundert Linux Versionen auf CD, aber kein einziges XP-Betriebssystem...geschweige denn XP Professional. Enttäuscht und wütend beschloss ich mir die Welt beim Bingo schön zu saufen.
Nach etlichem hin- und hertelefonieren hatte ich am Samstag schließlich doch eine CD und eine externe Festplatte zur Datenrettung zur Hand. Mein Dank geht an Jörg und Isa. Aber natürlich war das ganze doch wieder nicht so einfach wie gedacht, nach etlichen gescheiterten Versuche den Rechner irgendwie wieder zum laufen zu bringen, griff Robert zu drastischeren Maßnahmen und weidete den guten einfach aus. Da ich die Stille in meinem Zimmer nicht aushielt versuchte ich mich bestmöglich mit Arbeit, Theater, Sushi (und Popcorn...und Schokolade...) und DVDs abzulenken und so wenig Zeit wie möglich zuhause zu verbringen...gelang mir natürlich vorzüglich. Außerdem wollte ich ja nicht störend im Weg herum stehen. *hust*
Gestern dann, nach Probe, fragwürdigem Kulturprogramm und dem erfolglosen Versuch Skype auf meinem neuen Telefon zu installieren bzw. zum laufen zu bekommen, öffne ich meine Zimmertür und neben der friedlich schlummernden Katze stand er...zusammengebaut, die Verteilerdose war noch an. Kein Zettel, der mich auf eventuelle Selbstzerstörungsmodi hinzuweisen versuchte, also berührte ich vorsichtig den Anknopf...
Und siehe da, so schnell war er seit Jahren nicht mehr hochgefahren, und so leise (Lucys Schnurren war lauter als mein Rechner). Noch von Glücksgefühlen überflutet ging die nächste Odyssee los: Programme und Treiber suchen und installieren oder viel schlimmer, erstmal rausfinden, was man eigentlich für Hardware hat. Im zuge meiner Recherche stieß ich auf einen wunderbaren Testbericht aus der Zeit, als mein geliebter PC noch in den Kinderschuhen steckte.
Sogar die Soundkarte geht dank tatkräftiger Unterstützung wieder und ich kann meine Mitbewohner mit 50er und 60er Amischnulzen in den Wahnsinn treiben.
Jetzt muss ich aber doch mal vor die Tür, eine Packung Merci kaufen. Danke, Universum!

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